Gute konjunkturelle Lage führt zu Allzeittief bei Unternehmens-Insolvenzen

Die gute Konjunktur führt zum Allzeittief bei den Zahlen zu Unternehmens-Insolvenzverfahren – allerdings spiegelt sich diese Entwicklung nur bedingt bei größeren Insolvenzverfahren wieder. Ein Blick auf alle Antragsverfahren von Unternehmen mit über 20 Millionen Euro Umsatz und über 100 Mitarbeitern zeigt zwar im Vergleich der Jahre 2013 und 2014 einen deutlichen Rückgang der Verfahren. Doch in der Rückschau auf einen längeren Zeitraum zeigt sich, dass die Zahl der Verfahren in der Größenkategorie in den Jahren 2010 und 2011 unter dem derzeitigen Niveau lag. Bei größeren Verfahren zu Unternehmensinsolvenzen ist also noch kein Allzeittief erreicht.
Spekulationen bleibt überlassen, inwiefern die disproportional zu der Gesamtanzahl von Unternehmensinsolvenzen steigende Anzahl von „Großverfahren“ seit Einführung des ESUG im Jahre 2012 darauf beruht, dass insbesondere eine größere Zahl von Unternehmen den Sanierungsweg über eine insolvenzrechtliche denn über eine außergerichtliche Sanierung wählt. Überraschend indes ist, dass sich die Zahl der Großverfahren seit 2012 deutlich anders als die Gesamtzahl der Unternehmensinsolvenzen entwickelt. Dabei
haben unter den Anträgen in 2014 die Eigenverwaltungsverfahren von Unternehmen in dieser Größenkategorie einen Anteil von über 25 Prozent.
Quelle: return – Magazin für Sanierungsmanagement, Ausgabe 01-2015

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