Warum scheitern Strategien? Oft liegt es nicht an den Inhalten sondern an einer mangelhaften Implementierung.

Eine Untersuchung unter deutschen Industrieunternehmen hat ergeben, dass viele Strategien letzlich an Mängeln in der Umsetzung scheitern. In der Studie werden als häufigstes Problemfeld verhaltensbezogene Implementierungshemmnisse identifiziert, insbesondere fehlende Akzeptanz gegenüber und mangelnde Kommunikation der Strategie. Außerdem als problematisch eingestuft wird die Überwindung von kurzfristigem Erfolgsdenken aus dem Tagesgeschäft heraus sowie mentale Hindernisse und die Bildung eines strategischen Bewusstseins. In die gleiche Richtung gehen mangelndes strategiebezogenes Know-how sowie fehlender Weiterbildungswille auf nachgelagerten Ebenen.
Bei eher sachbezogenen Problemen wird am häufigsten über mangelhafte bzw. fehlende Maßnahmenausarbeitung berichtet. Außerdem relevant scheinen fehlende Ressourcen(-planung) und die generelle Fehleinschätzung von Umsetzungsproblemen. Bezüglich organisatorischer Aspekte werden unklare Entscheidungskompetenzen und –verantwortlichkeiten für implementierungsbezogene  Maßnahmen genannt. Außerdem  mangelnde Koordination zwischen Zentrale und / oder Geschäftsbereichen. Dies drückt sich insbesondere in der Ziel- und Maßnahmenausrichtung und –abstimmung zwischen untergeordneten Bereichen sowie abweichenden Strategiebewertungen auf verschiedenen Geschäftsebenen aus. Mehrfach wird auch über das Fehlen einer geeigneten Organisation für die Implementierung berichtet.
Etwa gleich häufig wie von obigen organisatorischen Problemen wird von Problemen aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen sowie aufgrund von fehlenden Informations- und Kontrollsystemen zur Fortschrittskontrolle berichtet.
Nur eine geringe Anzahl von Unternehmen führt zeitlich bedingte oder politische Probleme (Widerstand und Akzeptanz) auf. Diese Ergebnisse werden grundsätzlich durch ähnliche Untersuchungen in den USA und Großbritannien bestätigt.

 

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